Bauchnabelpiercing
Das
Bauchnabelpiercing gehört zu der Gruppe der weit
verbreitetsten Piercings überhaut. Vermutlich, weil ein Piercing im
Bauchnabel
wenige Risiken birgt und zu viel Sexappeal beiträgt.
Das
Bauchnabelpiercing ist nach dem Ohrpiercing wohl das zweitbeliebteste
Piercing
bei der Frau. Was gibt es zu beachten beim Bauchnabel Piercing und auf
was
kommt es an?
Stechen
Das stechen
des Nabelpiercing ist ein schneller und meist schmerzloser (oder nur
geringe
Schmerzen) Prozess. Hier wird auch ohne Betäubung gearbeitet, da ein
Betäubungsstich
vermutlich mehr Schmerzen verursachen würde, als das Piercing stechen
selbst.
Als
erstes
reinigt und desinfiziert der Piercer ca. 5-10 Zentimeter um die
Einstichstelle
für das Piercing im Bauchnabel. Danach nimmt er eine Hautfalte (im
Normallfall
die obere Hautfalte des Bauchnabels) mit einer desinfizierten Zange, um
einen
besseren Griff zu bekommen. Jetzt wird eine sterile Hohlnadel
verwendet, damit
man das Piercing durch die Hohlnadel durchführen kann um Schmerzen beim
Bauchnabelpiercing zu vermeiden,
während es mit der Hohlnadel (Kanüle) ausgewechselt wird. Meistens wird
jetzt
ein sogenanntes „Erstpiercing“ in das Piercingloch eingeführt, da
Erfahrungen
zeigen, dass dieses am wenigsten Probleme zur Anfangszeit nach dem
Stechen
bereitet.
Schmerzen
Die
Schmerzen beim Bauchnabel Piercing
stechen sind gering. Die wenigsten spüren beim Stechvorgang Schmerzen.
Es kommt
auch (wenn überhaupt) selten zu Blutungen des Bauchgewebes beim
stechen. Schon
eher nach dem stechen kann es zu Entzündungen und Blutungen kommen.
Diese
können auch nach Wochen oder Monaten erst anfangen, da ein Piercing
IMMER ein
Fremdkörper darstellt, und so kann sich der Körper dagegen wehren. In
diesem
Fall ist immer angeraten eher früher zum Arzt als später, da die
Gefahren groß
sein können (siehe unten: Gefahren). Bauchnabelpiercing Schmerzen
können auch
durch mechanische Belastungen (reiben der Hose, hängenbleiben von
Gegenständen
am Bauch Piercing) entstehen und es kann so zu Entzündungen,
Eiterflüssigkeit
austreten und später zu Blutungen kommen.
Pflege
Das
Piercing am Bauchnabel sollte nach dem frischen
Stechen ca. 2-3 mal
am Tag desinfiziert und gereinigt werden. Bei diesem Vorgang sollte das
Erstpiercing im Bauchnabel belassen werden. Falls das
Bauchnabelpiercing
anfangen sollte zu eitern, sollten Sie auf jeden Fall Ihren
professionellen
Piercer aufsuchen oder direkt zum Arzt gehen.
Wenn
sich
keine entzündliche Reaktionen zeigen, muss das Piercing nicht besonders
gepflegt werden. Es reicht in diesem Fall das normale Duschen und
Pflegen, wie
Sie es mit anderen Körperregionen auch gewohnt sind.
Heilungszeit / Abheilzeit
Die
Heilungszeit eines Piercing im Bauchnabel beträgt ca. 2 Monate bis zu 1
Jahr.
Im Normallfall sind hier aber schon 2-4 Monate die Regel. Je nach
Immunsystem
und allgemeiner Veranlagung sind hier natürlich die Abheilzeiten sehr
unterschiedlich.
Risiken / Gefahren
Wie
mit allen
Piercings, werden die Risiken und Gefahren bei einem Bauchpiercing sehr
unterschätzt. Allgemein ist zu sagen, dass laut einer Britischen Studie
jedes
sechste Nabelpiercing Komplikationen zeigt. Die häufigsten
Komplikationen sind
Entzündungsreaktionen und Schwellungen nach dem stechen des Piercings.
In
manchen
Fällen kommt es aber zu schwerwiegenderen Folgen, die zu einem Abszess
(Eiteransammlung), und später zu einer Blutvergiftung führen kann. Da
Eiter in
die Blutlaufbahn gelingen kann, kann sich dann bei einem schwachen
Immunsystem
eine Blutvergiftung einschleichen, welche im Ernstfall bis zum Tod
führen kann.
In diesem Fall ist dann oft das Herz betroffen, da dieses das erste
Organ
darstellt, welches mit dem vergifteten Blut in Berührung kommt. So kann
es in
diesem Fall zu einer Herzklappenentzündung (Endokarditis) kommen.
Eine
weitere
Gefahr kann durch mangelnde Hygiene bei Piercer entstehen. Hier also
darauf
achten, dass die Hygienemaßnahmen zu 100% beachtet werden, da sonst
eine Infektionsgefahr
von HIV Viren oder Hepatitis Viren entstehen könnte.
Ein
weiterer
Punkt, auf den geachtet werden sollte, ist die Materialwahl. Besonders
im
Winter können durch Metallene Piercings Erfrierungen entstehen. Auch
wenn diese
nicht der Fall sein sollte, können allergische Reaktionen durch
Piercingmaterialien entstehen.
Erfahrungen
Falls
Sie
sich erfolgreich ein Piercing haben stechen lassen und irgendwann
keinen
Geschmack mehr daran finden und es nicht mehr tragen wollen, müssen Sie
sich
damit abfinden, dass in diesem Fall eine Bauchnabelpiercing Narbe
zurückbleiben
wird.
Piercingarten
Im
Bauchnabel Bereich gibt es keine unterschiedlichen Piercingarten. Hier
kann man
nur unterscheiden, welchen Piercingschmuck man tragen kann bzw. welcher
am
häufigsten getragen wird.
Der
sogenannte „Curved Barbell“ – ein gekrümmte Variante (sieht aus wie
eine
Banane) des normalen „Barbell Piercing“ (sieht aus wie eine
Mini-Hantel) – wird
am häufigsten für das Bauchnabel Piercing verwendet. Der gepiercte
Bauchnabel
hat mit dieser Schmuckvariante die geringste Zugbelastung des
Hautgewebes.
Manche
mögen
auch den unteren Bereich den Bauchnabels durchstochen haben oder
teilweise auch
den linken oder Rechten Rand des Bauchnabels. Diese Arten der
Einstichstellen
sind aber eher die Ausnahme.
Eine noch
seltenere Ausnahme ist das stechen der Bauchdecke (ein paar Zentimeter
über dem
Bauchnabel). Dies wird am seltensten gestochen, da hier sehr viele
Komplikationen entstehen können und kaum ein Piercer diese Stellen
sticht.
(Bildquelle:
Wikipedia / Urheber: Lamilli
2008)
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