Haut
Piercing
Ein
Haut
Piercing wird in der Fachsprache als ein Dermal Anchor oder als
Microdermal
Piercing bezeichnet. Das Surface Piercing oder weitere Bezeichnungen
für Haut
Piercings zeigen die Vielfalt.
Erst
mal
unterscheidet man zwei unterschiedliche Haut Piercings. Zum einen gibt
es die
Piercings auf der Haut, welche durch die Haut durchgeführt werden und
ein paar
Millimeter wieder austreten. Hierzu zählen eigentlich fast alle
Piercings.
Diese werden mit Ihrem Fachbegriff
wie z.B. Christina Piercing (Intimpiercing) oder Eskimo Piercing
(Nasenpiercing) bezeichnet.
Die
speziellen „Haut Piercings“, welche auch als solche bezeichnet werden,
sind die
Piercings, welche nicht an den üblichen Stellen gestochen werden und an
Hautstellen gestochen werden, welche nicht konvex oder konkav sind.
Die
Bezeichnungen für diese Piercings (Oberflächenpiercings), welche zwei
Ausgänge
haben
(die durch die Haut gestochen werden) und durch flache Hautflächen
gehen ist
das „Surface Piercing“.
Zu
den
neueren Piercings, welche an nur einer Hautstelle austreten, zählen die
Single
Point Piercings (SPP).
Diese
werden
in der Fachsprache als „Anker Piercing“, „Microdermals“, „Skin Diver“,
„Dermal
Anchor“ (Dermal Anker), „Surface Anchor“, „Surface Piercing“,
„Subdermal
(Anker)“, „Dermal Punch“ , „Skinplate“ oder einfach als Hautanker
bezeichnet.
Der
Name
„Dermal Anchor“ leitet sich zusammen aus "Dermal", was so viel heißt
wie Haut
und aus „Anchor“, was so viel heißt wie Anker oder verankern und wird
„Dörmel
Änker“ ausgesprochen.
Für
diese
Art von Piercings in der Haut, wird spezieller Schmuck hergestellt und
dieser
nennt sich „Microdermal Piercing“ oder einfach „Microdermals“. Sie
können aber
auch wie oben beschrieben in ihren verschiedenen Bezeichnungen genannt
werden.
Gemeint ist damit aber immer ein Haut Piercing, welches an nur einer
Stelle
austritt.
Ein
Piercing
in der Haut kann üblicherweise überall gesetzt werden. Hier gibt es
keine
Einschränkungen. Es werden aber bestimmte Körperstellen bevorzugt für Dermal Anchors. Diese sind im Dekolleté,
über dem Bauchnabel, im Hüftbereich, am Nacken, oder an den Händen und
am
Unterarm.
Stechen/Setzen eines Haut Piercings (SPP) Wenn
man ein
SPP Piercing (einfaches Hautpiercing an nur einer Hautstelle) stechen
will,
kann man zwischen 3 Möglichkeiten des Öffnens der Haut wählen.
Zum
einen
kann man mit einer Nadel die Einstichstelle anstechen. Die zweite
Möglichkeit
besteht im „Punchen“ (Dermal Punch). Hier wird die zu piercende Haut
heraus
gestanzt und danach das Piercing eingesetzt. Die dritte Art ein
Piercing dieser
Art zu installieren ist das aufschneiden der gewünschten Hautstelle mit
einem
Skalpell.
Nachdem
der
Piercer seine bevorzugte Weise gewählt hat, wird er unter der Haut eine
Hauttasche bilden, damit das Microdermal Piercing Platz hat um zu
verwachsen.
Jetzt
wird
das Haut Piercing mit einer Zange festgehalten und in die Haut
eingedrückt,
bzw. hineingeschoben. Dieser Vorgang wird jetzt nur noch mit dem
Reinigen von
eventuellen Blutflecken gesäubert. Das Piercing ist gesetzt!
Schmerzen Die
Schmerzen von einem Haut Piercing
sind bei den meisten gering bis kaum vorhanden. Natürlich gibt es hier
von
Körperstelle zu Körperstelle erhebliche Unterschiede. Teilweise setzt
der
Piercer auch eine Lokalanästhesie ein, damit der Schmerz beschränkt
wird auf
einen kleinen Pieks der Nadel für das Anästhetikum.
Bei
einem
Fehler vom Piercer – wie z.B., wenn das Piercing komplett unter die
Haut
„schlüpft“ und verschwindet – können natürlich größere Schmerzen
entstehen.
Diese Erfahrung wünschen wir natürlich keinem, ist aber schon dem Einen
oder
der Anderen passiert.
Heilungszeit / Abheilzeit Die
Verheilungszeit von so einem Oberflächenpiercing in der Haut ist
relativ kurz.
Die Oberfläche der Haut ist in ca. 4 bis 6 Wochen verheilt (wenn keine
Komplikationen auftreten). Die Hauttasche, welche der Piercer gebildet
hat, um
das Piercing unter der Haut einzuführen, dauert im Heilungsprozess ca.
2 bis 4
Monate.
Hier
sollte
besonders in der Anfangszeit darauf geachtet werden, dass Ihr neues
Piercing
nirgendswo hängen bleibt, da sonst Entzündungen oder Risse in der Haut
entstehen können. Dies führt nicht selten dazu, dass das neue Microdermal Piercing entfernt werden
muss.
Pflege Bei
der
Pflege solcher Piercings an der Hautoberfläche sollte darauf geachtet
werden,
dass besonders in der Anfangszeit kurz nach dem Stechen (die ersten
Wochen)
kein Schmutz und Dreck an die offene Hautstelle geraten. Entzündungen
können
hier sehr schnell fortschreiten, da dieses offenen Wunde ein
hervorragendes
Milieu für Keime, Bakterien und Viren bilden. Diese können sehr schnell
in den
Körper eindringen und es kann zu einem eiternden Haut Piercing kommen.
Risiken / Gefahren Die
Risiken
bei einem Dermal Anchor Piercing
sind relativ gering, da dieses Piercing an den oberen Hautschichten
platziert
wird und bei einer Entzündung meist nur das lokale Gewebe betroffen ist. In
jedem
Fall sollte aber bei einer Infektion oder Entzündungsreaktion der Haut
nach dem
stechen des Piercings ein Arzt aufgesucht werden.
Piercing Implantate / Transdermal
Implantate
Eine
seltenere Form der Piercings in der Haut sind die „Piercing
Implantate“. Bei
dieser Art des Piercingschmucks werden Implantate unter die Haut
gesetzt und
die Haut wächst vollständig wieder zu. Es ist also nach der
Modifikation mit
diesen Implantaten unter der Haut kein Oberflächenschmuck auf der Haut
zu
sehen, sondern nur eine Veränderung der Hautoberfläche. Materialien für
Piercing Implantate sind Titan, Keramik, Cobald Chrom, Teflon oder
Poliurethan.
Teilweise aber sehr selten wird Gold oder Silber verwendet.
Diese
haben
den Vorteil, dass Entzündungen kaum noch entstehen können, wenn die
offenen
Hautstelle, an der das Implantat eingesetzt wurde verheilt ist. Wenn
die Haut
das Implantat angenommen hat, ist es unter der Haut und verursacht
normalerweise keine Probleme mehr.
Was
aber
sein kann, ist wenn durch stoß oder Druck das Implantat sich verändert
und so
Hautrisse oder Verletzungen (auch unter der Haut) entstehen können.
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