Lippenpiercing
Das
Lippenpiercing zeigt Gesicht! Wie ein
Piercing in der Lippe zum Aussehen beiträgt. Das
Lippenpiercing ist nach dem Augenbrauen Piercing das zweit häufigste
Piercing
im Gesicht. Auf was es dabei ankommt können Sie hier nachlesen.
Unter
den
Piercing Fachleuten wird das Lippen Piercing auch „Labret Piercing“
bezeichnet.
Labret kommt aus dem Lateinischen (Labrum = Lippe) und beschreibt die
Lippe. So
entstand der Name des Piercings.
Stechen
Das
stechen
eines Lippen Piercing ist für einen
Piercer einfach, da es mit wenigen Komplikationen und Risiken verbunden
ist
(erstmal). Der Stechvorgang selbst ist wie bei fast jedem Piercing
gleich. Es
wird zuerst die Lippe mit einem Desinfektionsmittel gereinigt um Viren,
Bakterien oder anderen Schmutzbartikeln das Eindringen in die
Stichwunde zu
erschweren. Dann wird in den Innenraum ein Wattepad/Wattebausch an die
Zähne
gelegt, damit der Speichelfluss aufgesaugt wird (dies wird aber nicht
von jedem
Piercier gemacht). Nun wird mit einer Zange oder direkt mit den Fingern
die
Lippe auf Zug gebracht und eine Kanüle (Hohlnadel) durch die Lippe
gestochen.
Hierbei kann die Lippe bzw. die Haut unter der Lippe anfangen ein wenig
zu
bluten. Falls dies der Fall sein sollte, brauch man sich keine Sorgen
zu
machen, denn dies ist normal. (Man fügt schließlich dem Körper mit
Absicht eine
Wunde zu.)
Wenn
man ein
Lippenpiercing selber stechen will, kann man genau so vorgehen wie ein
professioneller Piercer. Hiervon ist natürlich abzuraten, da immer
unberücksichtigte Gefahren entstehen könne, die man zu Beginn nicht
berücksichtigt hat. Ein Lippen Piercing sich stechen zu lassen ist auch
nicht
so teuer (um die 50 Euro). Hier hat man dafür die Absicherung es von
einem
erfahrenen Piercer stechen zu lassen.
Schmerzen
Die
Schmerzen beim Lippenpiercing
stechen sind auszuhalten. Auch hier wird es einen kleinen Stich geben,
diese
wird ein wenig schmerzen und nach 2 Sekunden ist der Schmerz vorbei.
Nach
einigen Stunden wird die gestochene Stelle im Normallfall anschwellen,
da hier
der Körper eine Entzündungsreaktion zeigt und versucht die Wunde wieder
zu
schließen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig nach dem Stechen ein
Piercing
zu tragen, welches lang genug ist bei einer angeschwollenen Lippe keine
Druckstellen auf der Lippe zu hinterlassen. Ob du dir jetzt ein
seitliches
Lippenpiercing stechen lässt, oder ein Labret Piercing direkt durch das
Lippenrot macht von den Schmerzen kaum einen Unterschied. Probiers
einfach aus
;-).
Falls
nach
einigen Tagen oder nach Wochen/Monaten immer noch/wieder Schmerzen
auftreten
sollten und die gestochene stelle zu eitern anfangen sollte, ist im
ersten
Schritt anzuraten die entzündete Stelle mit „Kamilosan“ (Kamille) oder
Salbei
(z.B. Salbeitee trinken) zu versorgen und zu reinigen/desinfizieren.
Die
Inhaltsstoffe sind Entzündungshemmend und sind aus diesem Grund bestens
geeignet. Wenn immer noch Schmerzen in der Lippe vom Piercing auftreten
sollten
sollte man sofort einen Arzt/Hautarzt aufsuche, damit schlimmeres
abgewendet
werden kann.
Heilungszeit / Abheilzeit
Die
Heilungszeit
bei einem Lippenpiercing ist mit 3-6 Wochen ziemlich kurz. Wenn das
Lippen
Piercing nach dieser Zeit noch nicht abgeschwollen bzw. verheilt ist,
kann es
entweder sein, dass Sie ein sehr schlechtes Immunsystem haben, Sie
allergisch
auf das Piercing reagieren, das Piercing einfach schlecht gestochen
wurde, oder
sich eine Infektion in der Lippe ausgebreitet hat. Wie immer ist hier
der Gang
zum Arzt pflicht, da größere Gefahren (siehe unten) entstehen können.
Pflege
Die
Pflege
vom Lippenpiercing besteht in den ersten Tagen nach dem Stechen im
reinigen und
desinfizieren (und zwar 2 bis 3 mal Täglich) der gestochenen Stelle.
Schieben
Sie dabei auch das Piercing ein wenig hin und her, damit Sie ein
Anwachsen des
Piercings vermeiden. Dies kann natürlich wieder zum aufreißen der Lippe
führen,
ist aber besser, als ein angewachsenes Piercing in der Lippe.
Achten
Sie
noch bei den ersten Tagen nach dem Stechen des Lippenpiercings darauf,
dass Sie
keine Gesichtscreme, Reinigungsmilch, Haarspray oder Make-Up Produkte
verwenden. Diese können ein verschließen der Wunde verzögern, oder gar
verhindern.
Nachdem
die
Lippenpiercing Narbe verheilt ist, bedarf die Lippe an diese Stelle
keiner
besonderen Pflege mehr. Die übliche Dusche, Pflege reicht hier bei 95 %
der Menschen
völlig aus.
Risiken / Gefahren
Das
Risiko
bei einem Lippenpiercing hält sich in Grenzen, da es nicht an
empfindlichen
Nervenbahnen oder Blutgefäßen verläuft. Trotzdem können schwerwiegende
Probleme
auch bei Labret Piercing auftreten.
Hierbei ist es egal ob es sich um ein Medusa, Madonna, Eskimo oder
anderen
Lippenpiercingarten handelt.
Es
kann
immer die Gefahr einer Blutvergiftung durch ein Piercing entstehen, da
durch
eine offene Wunde Krankheitserreger oder Viren in den Organismus
eindringen
können und den Mensch gefährlich bedrohen können. Genau so verhält es
sich mit
Eiterflüssigkeiten, welche in den Körper eindringen können falls das
Lippenpiercing eitert.
Da
ein
Lippenpiercing meistens in der Nähe der Zähne gestochen wird, kann es
bei einem
zu harten Material des Piercings zu einem Abtragen des Zahnschmelzes
kommen
oder die Zähne könnten beschädigt werden. Aus diesem Grund werden für
Labret-Piercings immer weiche Materialen wie das Polytetrafluorethylen
(PTFE)
verwendet.
Piercingarten
Die
Lippenpiercing Arten unterscheiden sich in der Lage des Piercings.
Folgend
finden Sie eine Auflistung der Piercing an der Lippe:
Zentriertes Lippenpiercing - Diese
Piercing ist ein Unterlippen Piercing, welches in der Mitte getragen
wird. Es
befindet sich zentriert ca. 1 Zentimeter unter der Unterlippe.
Medusa Piercing - Dieses Piercing
gehört zu den Oberlippen Piercings. Es sitzt aber nicht an der
Oberlippe,
sondern zentriert über der Oberlippe. Es wird durch das Philturm (das
ist die
vertikale Rinne zwischen der Oberlippe und der Nase) gestochen.
Madonna Piercing - Bei diesem Labret
Piercing
(das am weitesten verbreitete Oberlippenpiercing) wird das Piercing
seitlich
der Oberlippe gestochen. Diese verläuft durch das Muskelgewebe und ist
dadurch
auch anfälliger für Schmerzen und Entzündungen. Dieses Piercing wird
auch als
Monroe Piercing oder als Chrome Crawford Piercing bezeichnet).
Eskimo Piercing - Bei diesem Piercing
wird unter der Lippe (Unterlippe) eingestochen und aus dem Lippenrot
wieder
ausgeführt. Meistens wird hier ein Piercing Ring als Schmuck verwendet,
um das
hängenbleiben zu verhindern.
Jestrum Piercing - Diese Piercing ist
das Gegenstück zum Eskimo Piercing. Es wird auch durch das Lippenrot
(Oberlippe)
gestochen und diesmal nach oben geführt. Es tritt dann über der
Oberlippe
wieder aus.
Ashley Piercing oder Racoon Piercing -
Diese Piercing wird nur durch das Lippenrot gestochen und wird nicht
bis in den
Mundinnenraum geführt.
Lane Piercing - Dieses Piercing wird
waagerecht durch das Lippenrot (Unterlippe) gestochen und tritt auch
aus dem
Lippenrot wieder aus. Dies ist ein Oberflächenpiercing und man muss
darauf
achten, dass es nicht herauswächst.
(Bildquelle:
Wikipedia / Urheber: Lamilli 2008)
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